Sommer – Sonne – Trampolin: Wie gesund ist Trampolin-Springen für Kinder?
Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang zu fördern, ist gerade in Zeiten, in denen viel im Sitzen erledigt wird, sehr positiv. Deshalb sind mittlerweile in vielen privaten Familien-Gärten Trampoline jeder Größenordnung zu finden. Tendenz steigend. Allerdings ist es beim Thema Trampolin-Springen für Kinder nötig auf einige Punkte genauer zu achten.
Trampolin als Sportgerät und nicht als Spielgerät
Diese Unterscheidung legt sehr viele Fakten offen: Das Trampolinspringen ist an sich als Sport zu betrachten und nicht als Spiel. Kinder, die einen Turnverein, Judoverein o. Ä. besuchen, lernen wie man richtig abspringt, landet etc. Das bildet die Basis für richtiges Springen im Trampolin.
Doch viele haben keine Trampolin-Kenntnisse. Dazu kommt, dass es in der heutigen Zeit einer Vielzahl an Kindern und Jugendlichen auch an gewissen motorischen Grundfähigkeiten fehlt.
Bevor das Trampolin-Springen für Kinder also zum nachmittäglichen Vergnügen wird, ist es wichtig die Motorik zu fördern.
Verletzungsgefahr beim Trampolin-Springen für Kinder
Ein wenig in Verruf geraten ist das Trampolin wegen Warnungen von Orthopäden, Unfallchirurgen und anderen Fachpersonen. Diese warnen primär vor der Unfallgefahr durch Stürze. Denn Stürze bringen häufig Knochenbrüche oder gar Schädelverletzungen mit sich.
Neben diesen klassischen Verletzungen, gibt es aus physiotherapeutischer und osteopathischer Sicht auch noch weitere Punkte, die zu beachten sind, um ungewollte Nebenwirkungen des Trampolin-Springens bei Kindern zu vermeiden.
Langes und intensives Springen reizt den kindlichen Bewegungs- und Stützapparat sowie das viszerale System unserer Kinder.
Ein gutes Beispiel für eine solche Ursachen-Folgen-Kette ist die (wie es Osteopathen nennen) „Absenkung der Niere“. Diese tritt auf, wenn das Gewebe überlastet ist. Die Schwerkraft und die vielen Wiederholungen lösen einen enormen Druck im Körper aus. Dadurch bleibt die Niere zwar funktionsfähig, aber das Gewebe verändert sich. Diese Veränderung äußert sich dann in Form von Kniebeschwerden oder Kopfschmerzen.
Darüber hinaus werden die kindlichen Gelenke beim Trampolin-Springen stark beansprucht. Deshalb benötigen Kinder eine gute Rumpfmuskulatur, um die Belastung zu dämpfen bzw. auszugleichen. Nur so kann die Wirbelsäule geschont werden und die Kniegelenke werden nicht überbelastet.
Das heißt, nicht jeder Reiz ist „nur“ positiv! Eltern sollten also mit Bedacht an das Thema Trampolin-Springen für Kinder herangehen.
Wie unterstütze ich Binde- und Stützgewebe meines Kindes?
Integrieren Sie Bewegung generell, wenn es möglich ist, in Ihren Alltag. Jeder Schritt oder jeder Tritt auf dem Fahrrad trainiert den Bewegungsapparat von Kindern. Je besser Ihr Kind insgesamt körperlich gefördert wird, desto weniger Verletzungen bringt Trampolin-Springen mit sich.
Seien Sie hier einfach ein wenig vorsichtig und achten Sie beim Springen auf die Qualität der Bewegung. Fördern Sie Ihr Kind auf koordinativer Ebene! Dadurch lernt es, Gelenke gut zu stabilisieren und Verletzungen bzw. Überlastungsschäden zu vermeiden.
Was gibt es beim Trampolin-Springen zu beachten?
Ich sehe es so: „Die Dosis macht das Gift.“ Bei Kindern, die ohnehin sehr instabil in ihren Gelenken sind, ist Vorsicht geboten. Sie neigen dazu, nach einigen Minuten bereits „lasch“ zu springen und knöcheln dadurch leicht um oder verletzten sich durch einen Sturz schwer.
Tipps fürs Trampolin-Springen mit Kindern
Beobachten Sie Ihr Kind am Trampolin genauer. Knickt es in den Sprung- und Kniegelenken stark ein und lässt es sich einfach „passiv“ reinfallen? Oder springt es mit guter Körperspannung und kann dadurch auch die Landungen gut stabilisieren?
Sie merken, worauf ich hinaus möchte? Die Qualität der Bewegung ist entscheidend.
Lassen Sie Ihr Kind öfter für nur einige Minuten springen. Aber nicht zu lange am Stück! Dafür bietet es sich an, ein paar koordinative Übungen zu integrieren: das Landen üben, einen Ball fangen, plötzlich bei einer Zahl, die man ansagt, stehenbleiben oder Ähnliches.
Ist der Grundmuskeltonus ihres Kindes ohnehin eher niedrig, sagt man „hypoton“. In diesem Fall profitiert Ihr Kind von gezielten Stabilisierungsübungen. Machen Sie ein Zahlenspiel mit Ihrem Kind und üben Sie das abrupte Stehenbleiben. Dabei soll es im Trampolin nicht „nachfedern“, sondern stabil stehen bleiben können.
Diese Dinge zu üben, ist eine sehr gute Art, um Kinder mit weniger Körperspannung in ihrer Entwicklung zu fördern.